Energiewende bei Feldhaus Klinker

Der Weg zur CO2-freien Herstellung von Ziegeln

Die EU soll bis 2050 klimaneutral sein. Zudem soll zum Jahr 2030 der Ausstoß von Treibhausgasen um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 sinken. Das sind die noch immer aktuellen Ziele, die von der Bundesregierung und den Wirtschaftsverbänden verfolgt werden. Als diese Ziele definiert wurden, gab es kein Corona, die Lieferketten funktionierten und das Erdgas wurde zu günstigen Konditionen aus Russland geliefert.

Heute wissen wir, dass wir uns unabhängig von fossilen Brennstoffen machen müssen, um langfristig sicher und klimaneutral produzieren zu können. Die für uns naheliegendste Lösung: Erdgas muss durch Wasserstoff ersetzt werden. Zur Herstellung von Wasserstoff werden allerdings große Mengen Strom benötig, die in den Mengen am Markt nicht verfügbar sind. Verfolgt man darüber hinaus das Ziel der Klimaneutralität, kommt nur regenerative Stromerzeugung in Betracht. Für Feldhaus Klinker war die Antwort auf die Frage, wie man dieses Ziel erreichen kann schnell klar: Die vorhandenen Hallendächer werden mit PV-Modulen bestückt, ebenso weitere Freiflächen im Besitz des Unternehmens. Die Nutzung von Windenergie ist eine weitere Option zur Erzeugung „grünen Stroms". Die am Standort erzeugte Energie wird vor Ort mittels eines Elektrolyseurs in „grünen Wasserstoff" umgewandelt und für den Betrieb der drei Öfen verwendet.

Die Vision in Zahlen:

  • Langfristig Substitution von Erdgas mittels grünen Wasserstoffs
  • Für die Übergangsphase wird der Wasserstoff zunächst dem Erdgas beigemischt und für den Trocknungs- und Brennprozess verwendet
  • Erzeugung von „grünem Wasserstoff" mit betriebseigenem 10 Megawatt Elektrolyseur mittels Photovoltaik und Windenergie
  • Bezug von „grünem Strom" durch Energieversorger für die Zeiten, in denen kein eigener Strom erzeugt werden kann, um den Elektrolyseur im bestmöglichen Wirkungsgrad betreiben zu können
  • Maximale Flächennutzung für Photovoltaik von Dach- und Freiflächen auf dem Firmengelände und nahegelegenen Privatflächen bis zu 25ha mit einer Energieausbeute von ca. 18 MWp
  • Nutzung eigener Windenergie bis zu 15 MWp

Der Zeitplan:

  1. Quartal 2022

  • Technische Einspeisemöglichkeit zum Beimischen von Wasserstoff an der zentralen Gasübergabestation schaffen

  1. Quartal 2023

  • Elektrische Infrastruktur in Form einer 10 MW Werksringleitung mit dezentralen Einspeisepunkten für Photovoltaik in Betreib nehmen.
  • Belegung der 1. Hälfte aller Betriebsdachflächen mit Photovoltaik, ca. 5 MWp

  1. Quartal 2023

  • Belegung der 2. Hälfte aller Betriebsdachflächen mit Photovoltaik, ca. 4 MWp

  1. Quartal 2024

  • Beimischung von Wasserstoff

Der Startschuss für die Energiewende ist gefallen: die ersten 1250 m² Solarmodule sind auf den Dachflächen verlegt.
Später könnte zusätzlich "grüner Strom" durch Windkraft erzeugt werden, wie hier im Bild angedeutet.